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Das Taglöhnerhaus

Burkheim im Kaiserstuhl

Aus dem wenigen das Maximale herausholen – wenn dieses Credo auf eines der hier vorgestellten Objekte zutrifft, dann auf das kleine Taglöhnerhaus in Burkheim. Auf dem nur 39 Quadratmeter großen Grundstück befindet sich die Immobilie, die über 15 Jahre leer stand und im wörtlichen Sinne in sich zusammen zu brechen drohte, bevor das Ehepaar Angela und Dieter Hahn sie 2004 erwarben und zum Ferienhaus umbauten.

Bei der Bestandsaufnahme entpuppte sich das Häuschen als reinste Fundgrube an Ortsgeschichte. Keine Leichen im Keller, vielmehr mittelalterliche Mauerreste, Teile der Befestigungsanlage aus dem 17. Jahrhundert, eine Betondecke mit Stahlträgern von 1900 und ein Kaminzug aus den 60er Jahren kamen dabei zutage.

Durch diese Fundgrube haben sich Bauherren, Projektleiter und Architektin gemeinsam gegraben und daraus 78 Quadratmeter Wohnkomfort geschaffen. Bei einer solchen „Miniatursanierung“ konnte von Bauteil zu Bauteil, von Detail zu Detail entschieden werden, ob und wie es zu erhalten sei. Und erhalten hat man viel: die Fachwerkkonstruktion, zu der auch manch maroder Balken gehörte, ebenso wie die unverputzten Natursteinwände, oder auch viele charmante Details wie den Hühnerstall im Dachgeschoss. Dort, wo die alte Bausubstanz das Haus nicht mehr zu tragen vermochte, wurden zusätzliche Holzträger eingezogen und an die Stelle der maroden Stahlbetondecke ist eine neue Holzbalkendecke getreten.

Von den vielen ungewöhnlichen Lösungen die man fand, ist die ungewöhnlichste sicherlich die zur Verbesserung der Lichtverhältnisse. Um die Hausfassade nicht durch Gauben optisch zu zerstören, zieht sich nun mit dem gläsernen Windfang, den verglasten Öffnungen in den Böden und den hellen reflektierenden Materialien der Wände Licht durch das gesamte Haus.

Durch die schweren, teils dunklen Materialien der geschichtsträchtigen Substanz und die schlichten, lichtbringenden Neuerungen entsteht im Taglöhnerhaus ein angenehmes Miteinander von Alt und Neu.